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Besuch beim Papst des Prägedrucks

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Sven Winterstein, Gründer von Letterjazz, beherrscht die Technik des Prägedrucks wie kaum ein Zweiter.

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Wir haben ihn in seiner Werkstatt in Essen besucht. Sven ist eigentlich Designer, was ganz praktisch ist, da er so die Gestaltung für die ein oder andere Drucksache auch selbst erledigen kann. Natürlich druckt er auch im Auftrag vieler namhafte Designstudios und Unternehmen, die den Prägedruck, auch Letterpress genannt, gerade wiederentdeckt haben.

Vereinfacht ausgedrückt: Letterpress heißt, Papier mit Farbe zu bedrucken und gleichzeitig zu prägen.

Damit bei der Prägung ein Relief entstehen kann, setzt Sven in erster Linie voluminöse Papiere mit rauher Oberfläche, z.B. das Cotton von Gmund ein. Als Farben werden Pantone-Uncoated- und HKS-N Farben im Vollton, also nicht gerastert, verwendet. Bei mehrfarbigen Drucksachen muss die Maschine allerdings jedes mal gereinigt werden, was schon recht zeitaufwendig und damit etwas teurer ist. Die Klischees, also die Druckform stellt Sven selbst her und lässt sich dabei auch ungern in die Karten schauen.

Für das Arbeiten an diesen Maschinen benötigt ein Tüftlergen

Schließlich handelt es sich bei dem ganzen Verfahren von der Druckformherstellung bis zum fertigen Druckprodukt um eine sehr eigene Angelegenheit. Das ist nichts für Designer, die schon beim Absturz von Photoshop die Nerven verlieren. Für alte Druckverfahren mit gusseiserner Drucktechnik, wie den Prägedruck, braucht man definitiv ein Tüftlergen und Nerven wie Drahtseile.

​Prägedruck kommt in erster Linie bei Visitenkarten, Einladungskarten also Stationary Produkten zum Einsatz. Wir haben mit Sven aber auch über die Coververedelung unserer Bücher und Hefte gesprochen und eine Zusammenarbeit vereinbart. Fast vergessen: Wer glaubt diese Drucktechnik sei von gestern, der sollte sich mal auf den amerikanischen Designblogs umschauen. Analoge Drucktechniken wie Siebdruck oder Letterpress sind gerade ebenso wie analoge Notizbücher schwer im Kommen.

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