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Covergestaltung im Stil der 60er Jahre

inspiration

„Zazie in der Metro“ von Raymond Quereau mit Illustrationen von Joe Villion. Gesehen bei der Stiftung Buchkunst.

Covergestaltung 60erstyle nuuna teaser

Nicht nur die Cover-Illustrationen sind ausgezeichnet. Zazie in der Metro ist ein Buch über Paris, über die Sprache des Alltags, ein Buch, das alles auf den Kopf stellt, sich über alles lustig macht, auch über sich selbst. Joe Villions farbkräftige und lebendige Illustrationen ergänzen diesen legendären Großstadtroman perfekt. Weil Madame Lalochère in Paris ihren Geliebten treffen möchte, übergibt sie ihre zehnjährige Tochter Zazie gleich am Gare de l'est ihrem Bruder Gabriel.

Zazies größter Wunsch, einmal mit der Metro zu fahren, zerschlägt sich schon kurz nach der Ankunft: Die Metro streikt. Bei Gabriel lernt Zazie dessen Frau Albertine kennen, außerdem Turandot, dem die Kneipe unten im Haus gehört, Mado, die Kellnerin, und den Papagei Laverdure. Am nächsten Morgen macht Zazie sich daran, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden Das bekannteste Werk des Sprachkünstlers Raymond Queneau verpflichtet sich radikal der Alltagssprache hebt alle bei der Erstveröffentlichung 1959 existierenden Sprach- und Schriftnormen aus den Angeln – kongenial ins Deutsche übertragen von Eugen Helmlé. Mit Fantasie, Witz und Ironie stellt Raymond Queneau die Sprach- und Verhaltensmuster einer urbanen Wirklichkeit vor.

Die Illustratorin Joe Villion setzt Zazies Abenteuer in ebenso farbenfrohe wie lebendige Illustrationen um – die Mischung von analogen Pinselstrichen und computergeneriertem Raster spiegeln dabei Queneaus aus verschiedenen Elementen generierte Kunstsprache wieder.

Joe Villion über ihre Arbeit mit Queneaus Text

„Die vielen grotesken Charaktere und Situationen, die Zazie auf ihren Streifzügen durch Paris erlebt, haben mich zu den schrillen Farben inspiriert - Queneaus Sprachakrobatik, die Hochsprache mit Anglizismen, Slang und wörtlicher Rede verquirlt, zu einer Mischung aus analogen Pinselzeichnungen und computergeneriertem Raster. Die Atemlosigkeit, die Zazies Begegnungen mit den verschiedenen Subkulturen der Stadt begleitet, findet sich in der hohen Frequenz von Illustrationen wieder – die vielen ganzseitigen Zeichnungen werden zusätzlich durch kleine Scherenschnitte, die sich um den Text tummeln, ergänzt. Es hat unglaublichen Spaß gemacht, Queneaus Geschichte zeichnerisch umzusetzen und es fiel mir fast schon schwer, nicht jede einzelne beschrieben Situation zu illustrieren.

Bemerkenswert finde ich, wie Queneau seinen Charakteren innere Ruhe und Gelassenheit schenkt, und sie so gegen die konstante Überreizung im allgemeinen Trubel wappnet.“

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